Berlin - Brandenburg - Minden - die Weser runter - Bremen

Nach den ereignisreichen 4 Wochen in Berlin starten wir am 5. Oktober unsere Fahrt ins Winterlager 2021/2022. Die Möglichkeit, ein zweites Mal in Leer zu überwintern, macht Laune. 478 km über Havel, Mittellandkanal und Weser bis Bremen und weiter bis Leer liegen vor uns. Auf dem Mittellandkanal sind wir zum vierten Mal unterwegs. Ich sage immer, „Strecke machen“wenn wir nur km abfahren. Aber das stimmt nicht. Jürgen meint, Strecke machen ist kein Vokabular für die Fahrt mit der Papagena„Worthygiene“ Ist das Zauberwort. 

Wasserwanderrastplatz "Slawenhof" - rechts im Bild sieht man NICHT die "Papagena"
Wasserwanderrastplatz "Slawenhof" - rechts im Bild sieht man NICHT die "Papagena"

Blauer Himmel, Sonne, wenig Wind und die Freude auf eine beschauliche Winterzeit beflügeln uns. Die Sommertour "Mecklen- burger Seenplatte“ rutscht auf Platz "Eins" auf der Liste unserer Sommerreisen. Berlin, kulturell ein Dauerbrenner. Für mich waren 4 Wochen Berlin zu kurz. Weitere schöne Radtouren hat die Stadt für seine Besucher im Gepäck. Die Fahrrad APP „Komoot“ ist unser ständiger Begleiter geworden. Zumal sie mit Schwierigkeitsgrad – Tourenprofil – Zustand der Radwege – Anfänger/Profi und Einkehrmöglichkeiten die entsprechende Strecke genau beschreibt. Ein Guide erster Klasse

Bis zum Wasserwanderrastplatz „Slawendorf“ fahren wir 95 km und bleiben in diesem kleinen, idyllisch schönen Hafen bis zum 15. Oktober.

Blick vom "Weinkastel" / Kloppberg - eine malerisch-schöne Aussicht auf die Rheinebene
Blick vom "Weinkastel" / Kloppberg - eine malerisch-schöne Aussicht auf die Rheinebene

Cita fährt mit der Bahn nach Worms. Zwei der „Mädels“ 

feiern einen runden Geburts- tag, im „Weinkastel“ auf dem Kloppberg in Dittelsheim-Heßloch. Leckeres Essen und guter Wein, immer doch.

Mädels? Wir sind 12 Frauen, die sich seit ca. 30 Jahren kennen. Die langjährige Freundschaft hat ihren  Ursprung im sozialen Engagement jeder Einzelnen in Worms. Alles bemerkenswerte, tolle Frauen. In Zukunft möchte ich zu den Treffen mit den Mädels nach Worms fahren, um zusammen den Tag zu genießen.  Brandenburg-Worms-Brandenburg zum Sparpreis, ratz-fatz, die Verbindung ist gut. Es war ein sehr fröhlicher Tag/Abend

"Brandenburg" ist keine Fahrradstadt, fast nur Kopfsteinpflaster. Für unsere Dreiräder ein Problem. Radfahren scheint hier nicht Standard zu sein und das vergangene „DDR-Flair“ ist überall zu spüren

Auslaufen Brandenburg – fest in Burg (61,4 km) – auslaufen Burg – fest an der Liegestelle Calvörde (49,7 km) – auslaufen Liegestelle Calvörde - fest in Peine (84 km) – auslaufen Peine – fest in Idensen (67,3 kkm) –auslaufen Idensen – fest in Minden (38,8 km) Das ist doch Strecke machen, oddda 😉 Wir sind jetzt auf der Weser Richtung Bremen, alles bekanntes Terrain. Und, mein Zahnproblem konnte ich nicht lösen, keiner wollte mir den lockeren Zahn ziehen. „In Bremen wird Ihnen geholfen“, stimmt.

Ein "Katzencafe" gibt es. Das kleine Restaurant weiter hinten ist nur im "Querformat" zu betreten
Ein "Katzencafe" gibt es. Das kleine Restaurant weiter hinten ist nur im "Querformat" zu betreten

„Marina Bremen“, "First Class" Anleger direkt am Centrum von Bremen. Hier bekommen wir einen Liegeplatz. Drei Tage Zeit, um die Stadt ein weinig kennen zu lernen. Am ersten Tag spazieren wir durch das „Schnoor-Viertel“. Gefühlt ist es hier wie im Mittelalter,  und das im 21. Jh. Enge Gassen, wo ich, wenn ich die Arme ausstrecke, die gegenüber liegenden Wände berühren kann. Zauberhafte Deko`s stehen auf Fensterbänken, verschönern enge Winkel. Kleine, und so liebevoll restaurierte Häuschen beleben das ganze Viertel. Im Trend ist die Farbe "Bunt". Dazwischen winzige Geschäfte, Cafe`s und Restaurant`s mit ihren alternativen und teils ungewöhnlichen Angeboten. Die gesamte Anzahl der Anwohner ist bestimmt die größte Familie hier in Bremen. „Schnoor“ kommt von Schnur, weil sich angeblich die Häuschen wie Perlen aneinanderreihen. Aber in Echt erinnert das Wort an die „Seilerei“ der Fischer, die aus "Schnüren"  ihr „Seilwerk“ anfertigten.

Auf dem Spaziergang durch die "Böttcherstraße" gehe ich durch „die heimliche Hauptstraße“ Bremens. Auf einer nur 100 Meter langen Meile bietet sich ein bemerkenswertes Angebot an Kultur – Architektur – Geschichte - Museen – Kunsthandwerk und ein Programmkino ist im 2. Stock des Touristenbüros, das mich an Mannheim erinnert. Nach drei Tagen können wir höchstens sagen, wir waren in Bremen, zu kurz ist die Zeit für ein "BremenKennenlernProgramm“

https://www.youtube.com/watch?v=OKAJ86clP1Y  Die hier angegebene Internetseite möchten Sie bitte fotokopieren und in einen neu geöffneten Tab eingeben, um sie sich anzusehen. Ein tolles Video und eine Einladung, Bremen zu besuchen. 

Zurück in der Marina kündigen sich unsere neuen Freunde, Birgit und Hans-Jürgen, mit der Nachricht an: "Wir bleiben in der Wintersaison in Bremen". Na toll. Das Winterlager in Leer ist sicher, aber die Lust, jetzt auch in der Marina Bremen den Winter zu verbringen, ist riesig. Und siehe da, das Glück zeigt sich spendabel. Im Gespräch mit dem Hafenmeister Sascha erwähne ich den Wunsch eigentlich nur im Nebensatz. „Kein Problem, ihr könnt bleiben“Aus dieser Entscheidung sollte sich später eine freundschaftliche, hilfsbereite und fröhliche „WinterlagerGang“ mit Wohlfühlcharakter entwickeln.

Wir buchen vom 1. November 2021 bis 31. März 2022. Hervorragend, die Menschen hier stehen für gutes Gelingen und wir haben Zeit, uns Bremen anzuschauen.

Die Kunsthistorikerin erklärt uns die Skulptur von Max Ernst - "Capricorne" (ein Bronzeabguss)
Die Kunsthistorikerin erklärt uns die Skulptur von Max Ernst - "Capricorne" (ein Bronzeabguss)

13. November, fünf Mädels aus unserem Freundinnenkreis feiern ihren halbrunden Geburtstag. Ganz heimlich wird geplant, organisiert, so wird die Überraschung perfekt. Um 13.30 Uhr holen sie uns ab. Das Ziel ist die "Kunsthalle Mannheim". Von A bis Z stellt uns eine topfitte Kunsthistorike- rin das Museum, die Architektur des Neubaus und charakteristische Ausstellungsstücke vor. Das ist die Handschrift der Mädels, "Das Besondere". Im Anschluss fahren wir nach Westhofen, um im "GUT LEBEN" fürstlich zu speisen. "Eine außergewöhnliche

"LOCATION IM HERZEN VON RHEINHESSEN", bravo, stimmt genau. Das Menü ist vorzüglich, gut und angenehm VIEL. Samt Mädels waren das die besten Zutaten für den schönen Abend.  DANKE

So schnell vergehen die Tage bis zur Adventszeit. Die Marina ist ausgebucht und dem Wunsch, das eigene Schiff weihnachtlich zu beleuchten, kommt jeder gerne nach.  „Sascha“, mit seiner Frau „Lorena“ bekommen den „Ersten Preis“ für ihre einfallsreichen Ideen, die Hafenanlage zu schmückenTeppiche aus kleinen LämpchenLichterketten in wechselnden Regenbogenfarben, sogar die Bremer Stadtmusikanten, das Wahrzeichen von Bremen, sind leuchtend vertreten. Mit Beginn der Dunkelheit strahlt die Marina in einem vorweihnachtlichen, stimmungsvollen Glanz und bekommt von den Menschen Fleißkärtchen, das heißt, wir werden oft fotografiert.

Unsere "Weihnachtsbäckerei" läuft auch in diesem Jahr auf Hochtouren. Wenn ich die Augen schließe, ist der Duft jetzt noch präsent. Für uns ein schöner Spannungsbogen. Die kleinen Überraschungen im Geschenkpapier verstecken, Keksdosen füllen, Päckchen packen und dann ab zur Post. 

Die Winterlagercrew wurde zum Adventsgrillen mit Glühwein vom Hafenmeister Sascha und Hafenmeisterin Lorena eingeladen. Ein erstes und gelungenes Fest mit uns „Allen“. Auch für uns eine neue Erfahrung, im Winterlager so schöne Kontakte knüpfen zu können.

In diesem Jahr fahren Judith-Frank-Michel-Lola über die Feiertage zur Frank-Familie nach Seligenstadt. Ein Geschenk an Judiths Unlust, mal kein Orgateam für die Feiertage bereit zu stellen. Sie hatte es sich gewünscht. Nach 45 Jahren ist es für mich das erste Mal, ohne Familienfest, Christbaum und Gänsebraten Weihnachten zu erleben. Wehmut, ja, hatte ich. Von einer schönen Tradition habe ich mich verabschiedet.

Jürgen und ich hatten ein leises Weihnachtsfest mit kleinen Überraschungen und leckerem Essen. Kleiner Rahmen, festlicher Genuss.. Sylvester haben wir in einer Bremer Kult-Kneipe gefeiert, im „Little Mary`s Irish Pub“ / Schnoor Viertel. Mit netten Menschen gab es viel zu lachen und zu erzählen. Ein schöner Abend mit einem guten Start ins Neue Jahr. Und, dunkles, irisches Bier ist konkurrenzlos lecker.