Paris

"Pont Neuf" von der Íle de la Cité rüber an das linke Seineufer
"Pont Neuf" von der Íle de la Cité rüber an das linke Seineufer

Paris über die Seine  zu erreichen war etwas Besonderes, hat unsere Vorfreude und Neugier kreiseln lassen.  Jede Brücke in Paris ist ein Meisterwerk der Baukunst, hat ihre eigene Geschichte und Individualität.

Alt, berühmt und im Originalzustand  verbindet die "Pont Neuf"aus dem Jahr 1607 die "Íle de la Cité" mit Paris auf beiden Seiten. 500 Jahre Geschichte über unseren Häuptern. Und wer den Film, "Die Liebenden von Pont Neuf" gesehen hat, weiß, wie groß ihre Anziehungskraft ist. Wer unter ihr auf der Seine entlang fährt und sich dabei küsst, bleibt auf Ewigkeit verbunden. 1985 wurde die Pont Neuf ein spektakuläres Kunstwek. Nach 10 Jahren Vorbereitung hat Christo sie mit weißen Tüchern verhüllt.

Zur Weltausstellung 1900 wurde die Brücke "Pont Alexandre III" eingeweiht. Sie führt vom Places des Invalides zum Dom des Invalides, eine Augenweide für den Betrachter. Die Wappen Russlands und Frankreichs mit den Nymphen der "Newa" und "Seine" zieren Berg- und Talseite.  Auf den vier Säulen am Brückenende repräsentiert die Göttin des Ruhms, "Fama", die schönen Künste, den Ackerbau, den Kampf und den Krieg. Sie mäßigt den "Fliegende Pegasus". Warum, ist mir nicht bekannt, wer möchte, kann ihn heute noch als Sternbild im Firmament betrachten.

Die zuletzt gebaute Brücke (2006), eine Fußgängerbrücke, hat als Einzige den Namen einer Frau bekommen, Simone de Beauvoir, Schriftstellerin, Intellektuelle, Feministin und Lebensgefährtin von Jean Paul Sartre. Die Brücke hat drei Ausgänge. Mit ihrer Nennung, "Passerelle Simone de Beauvoir" ist sie ein historisches Glanzstück von Paris.

Die "Pont de Bercy" ist ein beeindruckendes Bauwerk. 1832 erbaut, wurde sie 1904 mit einem Viadukt erhöht. Die Metro passiert die Seine über das Viadukt auf der Pont de Bercy.

Die Brücken im früheren Paris waren bewohnt.  Kleine Läden und Wechselstuben, mit Wohnungen aufgestockt, waren etwas Besonderes. Aber, sie belasteten die Stabilität der Brücken und so wurde die Pont Neuf die erste unbewohnte Brücke über die Seine.

Hafen "Port Arsenal", ein Waffenlager (arsenal) aus dem 17. Jh. ist Namensgeber für den Cityhafen
Hafen "Port Arsenal", ein Waffenlager (arsenal) aus dem 17. Jh. ist Namensgeber für den Cityhafen

Im "Port Arsenal", mitten in Paris, waren wir 4 Tage gut untergebracht, allerdings, ohne Reservierung keine Chance. Freundliche, Englisch sprechende, umsichtige Hafenmeister, die uns, als wir nach dem Angebot von WIFI gefragt haben, mit einem lächelnden und einem weinenden Auge ihren Frust mitgeteilt haben:

Verbindungen = schlecht – der Anbieter Orange = zu groß, kein Interesse – die Politik = kein Interesse, die haben ihr Internet. Und tatsächlich, man glaubt es nicht, im Herzen der Großstadt keine Verbindung. 

Der Eiffelturm - 7 Millionen Besucher pro Jahr
Der Eiffelturm - 7 Millionen Besucher pro Jahr

Wir haben uns an den ersten beiden Tagen mit den vielen, lebensfrohen Menschen aller Nationen, die hier spielen, musizieren, lunchen, treiben lassen, haben an der Seine gesessen und waren glücklich. Die Ausstrahlungskraft von Paris ist auch auf dem Platz vor dem "Hôtel de Ville" zu spüren. Das angenehme Nebeneinander von Parisern und Touristen vor dieser herrlichen Kulisse hat uns gefallen, man ist mitten drin und fühlt sich wohl.  Wer die richtige Nase hat, findet die Cafe`s der Pariser Bourgeoisie. 

Der dritte Tag in Paris hat uns einen Dämpfer versetzt. Beim Einstieg in die Metro, "Places de la Bastille", haben Taschendiebe Cita`s  Handy aus der Handtasche gestohlen. Der übliche Tumult, wenn viele Menschen einsteigen, hat das Ganze begünstigt. Was für ein Ärgernis, doch die Folgen waren überschaubar und der Verlust des Geldbeutels samt Scheckkarte und Ausweis hätte mehr Unannehmlichkeiten gebracht.

Trotzdem, den Katzenjammer musste Cita erstmal überstehen.

Auf der Fahrt zum "Arc de Triumph"  und zum Eifelturm ist man mitten drin im Massentourismus, der sinnliche Wahrnehmungen nicht zulässt. Dann lieber ein schönes Bild vom Eifelturm von der Seine aus.  

 

An der Bastille war ein riesiger Markt aufgebaut . Alle Nationalitäten hatten ihre Stände mit heimischen Waren, Lebensmitteln und Spezereien randvoll bestückt. Brot, Käse, Spezereien, alles aus der eigenen Herstellung. Umwerfend waren die Marktschreier, originell,  in allen Sprachen und  mit wilder Gestik boten sie ihre Naturalien feil.  Nach Marktende ließen die Händler Stiegen mit restlichem Obst oder Gemüse zurück. Menschen mit schmalem Geldbeutel konnten sich für den Rest der Woche versorgen, einfach klasse.

 

Trostpflaster für uns und Abschied von Paris war die Live-Musik in der Hafenkneipe Port Arsenal. Zwei Sologitarristen gaben ihr Bestes. Gesang und Repertoire waren exzellent an begeistertem Publikum. 

 

Paris und seine eindrucksvollen Brücken. Wie ihr seht, ist das die Bildervielfalt im Text und in der Galerie.

Der Verlust des Handys (mit den schönen Bildern von Paris) machte es möglich. Viel Neues haben wir erfahren. Als wichtiges Verbindungsmittel über die Seine werden die "Pont`s" kontinuierlich renoviert, repariert und instand gehalten, jede von ihnen hat eine interessante Geschichte.