Arkel - Vianen - Brassermeer - Kattwijk am Zee

(mit Familie)

Vier Wochen Urlaub im „LingeLand“, eine Bereicherung rundum und mal keine Museen. Am 17. Mai fahren wir über „Asperen“ und „Heukelum“ die Linge zurück, passieren noch einmal „Arkel“ und laufen ein in den „Merwedekanaal“. Die Fahrt verschafft uns ein weiteres Mal das Vergnügen, die Linge von der anderen Richtung aus zu erleben. Die gleiche Landschaft, aber doch ein anderes Bild. Keine Brücken oder Schleusen, wir genießen die Fahrt.

Drei Tage liegen wir im Passantenhafen „Vianen“ am Merwedekanal. Stadtmauern aus dem 14. Jh. umfassen das mittelalterliche Städtchen. Durchschreiten und bewundern können wir das einzig erhaltene „Lekpoort“,  das Tor zum Lek. Eindrucksvolle Gebäude, denkmalgeschützt, geben dem Ort ein besonderes Flair. Bekannt ist der jährlich abgehaltene "Pferdemarkt". Im 18. Jh. und heute noch ein vergnüglicher Jahrmarkt. An die Bedeutung einer Pferdestärke erinnert das stattliche Pferd in der Fußgängerzone. Mir gefallen mittelalterliche Feste, aber wir sind ja auf der Durchreise. 

"Katwijk am Zee" ist unser nächstes Ziel. Wir freuen uns, der Hafen liegt direkt am Meer, im Innenbereich, und zu den Feiertagen ist hier echt was los. Über Pfingsten, ab 7. Juni, ist unsere Familie mit an Bord. 

Los geht es, wir legen ab in Vianen. Wunderschön ist die Fahrt auf der „Hollandse Ijssel“, über "Motfoort" - "Oudewater" bis nach "Gouda".  Gouda haben wir verdrängt, vielleicht ein nächstes Mal.  Da die Kanäle teils zu niedrig sind, ausgestattet mit nicht beweglichen Brücken, hatten wir bis Kawijk einen gehörigen Schlenker zu fahren. Aber - der Weg ist das Ziel.

Wir fahren weiter auf der "Gouwe"  über "Alphen a/d Rijn" bis zum „Brassermeer“ -  eine Ferienidylle,  wo Stadt und Auto in Vergessenheit geraten. 

Der Wasserlauf führt uns weiter über Seenplatten und schöne Flusslandschaften. Mit Ideenreichtum und ihrer Lust am Bau präsentieren die Anwohner ihre Wohnkultur. Sie leben und wohnen bis runter an das Ufer, das sie mit viel Phantasie in kleine „Erholungszentren“ verwandeln.   

In den Restaurants an der Pier wird die „mediterrane Fischplatte“ an kühlem Wein serviert. Das war in „Leidschendam“. Wir lagen in der Schleuse, mitten im Centrum, ein Glas Wein hat man uns gereicht, echte Lacher bei den Gästen. 

Sonnenaufgang am Brassermeer
Sonnenaufgang am Brassermeer

Freitag 31. Mai, wir erreichen den Hafen „Leersum“ am „Brassermeer“. Weitläufige Anlegemöglichkeiten an langgezogenen Landzungen, grillen und chillen, und Stille zum Anfassen, man glaubt es nicht. Eine Menge Bootsfreunde haben sich hier ein Plätzchen gesichert. Wir erleben eine "Reizüberflutung" der besonderen Art. Wechselnde Lichtverhältnisse berühren die Landschaft und zaubern eine Phantasiewelt zum Träumen, aber nur, wer mag. Momentaufnahmen, gefühlt wie Innerer Frieden.

Samstag, 1. Juni, Jürgen hat Geburtstag, den wir in Katwijk feiern möchten. Nur 35 km fahren wir bis Katwijk, um 15.00 machen wir fest. Bewusst sind wir so früh angereist. Feiertage sprengen immer die Kapazität schöner Häfen, haben wir gedacht - und es stimmt. Eine längere Diskussion mit dem Hafenmeister verschafft uns glücklicherweise den richtigen Platz an der Pier. Fünfzehn Meter Schiffslänge und Kleinkinder an Bord brauchen  eine gute Planung. Nur die erste Nacht liegen wir am gegenüber liegenden Ufer. Hilfe, eine "Gangway" wäre von Nöten, wird empfohlen. Jürgens Geburtstag ist die Motivation für den Landgang. Der Nachbar hilft mir bei dem schwierigen Landgang, Jürgen ist mit sich beschäftigt, und so rückt der schöne Abend in greifbare Nähe. Heute Abend gibt es Jazz im „Beechhouse Kay West“, ein „Eetcafe“ direkt am Strand, da müssen wir hin. Es war ein Fehlgriff. Essen, Publikum und die verschlissene Atmosphäre war ungemütlich.  Wir tragen es mit Humor und trinken im „Paal 14“ zum Ausklang einen Cocktail. Paal 14 wird unsere Ausgangsbasis, wenn die Kinder uns besuchen, einfach super schön hier.

Der Hafen ist schon toll, abgeschlossen, gut organisiert und bestens betreut. Unsere Räder bringen wir an Land. Am nächsten Tag starten wir eine Rundreise durch die "Dünenlandschaft". Ein Traum, Dünen, der Wind und die salzige Luft von der Nordsee machen den Kopf frei. Wir fühlen uns angenehm, wie Neu.

Katwijk ist ein modernes Bad mit allem, was das Herz begehrt und mit vielen Touristen. Zurück gezogen ist man nur in den eigenen vier Wänden, im Salon an Bord.

Freitag, 7. Juni – erst um 22.00 Uhr sind sie endlich da, unsere "Lieblingsfamily – JuFraMiLo" – (Judith-Frank-Michel-Lola)  Das Wetter soll gemischt bis stürmisch werden, Fahrräder für Judith und Frank stehen ab Samstag vor der Tür. Den Rest des Abends genießen wir achtern auf unserer sommerlichen Veranda und freuen uns auf drei volle Tage Wiedersehen

Am Samstag schlafen wir lange  und „Spätstücken“ erst um 12.00 Uhr, wie der Name schon sagt. Heute ist Strandtag, wir richten uns im „Paal 14“ ein, unsere aktuelle  "Ausgangsbasis". Das Angebot ist vielfältig: Burgen bauender Geruch nach Salz und MeerspielenDrachen steigen lassenStrandspaziergänge – kühles Bier.... für uns und Eis für die Kinder. Frank meint, lecker, aber das war der „Teuerste Burger meines Lebens“ Wir mögen besonders die offene, lockere und so freundliche  Art der Holländer.

Abends kocht Jürgen, hat aber die Butter in den  Stampfkartoffeln vergessen, mh-mh-mh. Pfingstsonntag und –Montag radeln wir, das Wetter macht`s möglich. Nur Lola auf ihrem kleinen Rad hat zu kämpfen. Judith mit ihren verbalen Bestätigungen hilft Lola zur Berühmtheit. Auf dem Rad ist Michel mittlerweile ein Profi, er fährt mit Jürgen vorne weg.

Pfingstdienstag bleibt sicher Erinnerung, Wind bis 9/10 Bft., leergefegter Strand und Spaß an der Freude, ein Erlebnis für uns alle. Frank macht ein Foto, "Die Farbe Blau" beeindruk-

kend, die Kinder spielen "Windsurfen" am Strand.

Wer mal durch die „Apollo-Kapsel“ gehen möchte und wissen will, wie Astronauten schlafen, essen, sich die Haare waschen oder ihren Toilettengang verrichten, dem empfehlen wir das Besucherzentrum  „Space Expo Nordwijk“ in Nordwijk :-) Im Simulator landet man auf dem Mond und Augen zu, sie fliegen ins Weltall. Interessant und spannend für die ganze Familie. Ab Mittwochmittag sonnen wir uns noch in Erinnerungen an die schönen Tage mit der Familie. Bis zum 15. Juni bleiben wir in Kawijk.