Yachthafen "Sneekerhof" 

Krabbenfänger unterwegs im Wattenmeer
Krabbenfänger unterwegs im Wattenmeer

Mittwoch, 8. Juli 2020. Die Überfahrt von Vlieland nach Harlingen ist gemütlich, das Wetter perfekt, 3 Bft. Wind, wir fahren mit dem auflaufenden Wasser. Fischerboote sind unterwegs Drei Stunden Fahrt durch das Wattenmeer. Ich kann Segler verstehen, die sich hier draußen trocken fallen lassen.  Wir hängen unseren Gedanken nach. Die Enkel sehen wir drei- bis viermal im Jahr und ständig haben sie einen so großen Sprung in ihrer Entwicklung gemacht. Eine wahre Freude, sie zu erleben.

 

11.00 Uhr, wir erreichen Harlingen. Abseits im Grünen und doch mitten im Ort legen wir an. Ein letztes Mal schlendern wir durch das schon so vertraute Städtchen, essen am Stand unseren geliebten Kibbeling und sagen Tschüss. Es war schön, den Winter in Harlingen zu verbringen.

Samstag, 11. Juli, wir laufen aus Richtung Heerenveen. Eine Zwischenstation. Die Firma „Hager“ kommt an Bord, eine Inspektion der Heizung ist nötig.  Er tauscht Filter und Düse aus, die Heizung ist kaum verrußt, der Brenner arbeitet also top, dann gibt er sein o. K.

Das Wetter ist untypisch („schlecht“ ist unser neues Unwort) für diese Jahreszeit. Bitte etwas Sonne und kein Regen, dann kommen die Kinder noch einmal zu uns an Bord. Wo ist der passende Hafen. Am besten mit viel Natur im Umfeld, Spielplatz, ganz wichtig, viel Bewegungsfreiheit für die Kinder, Radfahren, ein Restaurant vor Ort und der kindgerechte Liegeplatz, um an Bord/von Bord zu gehen, stehen auf der Wunschliste. Das Suchen hat sich gelohnt, im Internet finden wir den „Yachthafen Sneekerhof“, echt vielversprechend.  Im „Passantenhafen Grouw“ bleiben wir noch 2 Tage. Ein Tipp für gemütliche Tage an Bord. Schöne Radwegen im Umfeld bereichern das Freizeitprogrmm. Das Restaurant mit Terrasse rundet den Aufenthalt ab. Dann geht es weiter zum Sneekerhof, es sind nur 8 km. 17. Juli, wir machen fest im Sneekerhof. Aus meiner Sicht bis jetzt der schönste Hafen Frieslands. Am Sneeker Meer gelegen, mitten in einem Naturschutzgebiet, ein kleines Paradies. Natürlich gut besucht. Die Anlage ist weitläufig, so dass die vielen Gäste nicht drängeln müssen. Alles vorhanden, unsere Wunschliste ist erfüllt. 

Es wäre so schön gewesen, wenn …….. die Kinder uns im Schneekerhof besucht hätten, aber, wir hatten unfreundliches Wetter. Na gut, uns gefällt es hier, wir bleiben 10 Tage. Sneek, Grouw und Earnewoude besuchen wir mit dem Rad - an den regenfreien Tagen. Die Touren sind herrlich, nur Fahrradwege, viele Seen und Feldblumenrabatten, extra für die Bienen angelegt. Aber bitte nur mit Karte oder Fahrrad-APP auf Tour gehen. Nicht alle Fährverbindungen über die kleinen Kanäle sind immer oder ganztägig in Betrieb. Auf einer Tour haben wir so gerade die letzte Fahrradfähre in Wartena  erreicht. 

Aus Jürgens Idee, mit unserem Dinghi zum Einkaufen nach Sneek zu fahren, 6 km, ist eine Story geworden. Über viele kleine Kanäle und der Bootskarte/Holland auf unserem Tablet fahren wir, mit der Nase nah am Wasser, durch den Naturpark Friesland. Idylle und Stille, saftig grüne Wiesen,  ab und zu ein muhen oder meckern von den Weiden. Spaß machen die kleinen Schleusen, vom Skipper per Hand zu bedienen. Die Fahrt nach Sneek dauert 3 Stunden, wir haben es nicht bemerkt. Das Dinghi können wir Nähe Jumbo parken, alles läuft wie am Schnürchen. 14.00 Uhr, noch Zeit genug für die Rückfahrt. Wir starten unbekümmert. Bis zu dem neuralgischen Punkt. An der wichtigsten Abzweigung biegen wir falsch ab und fahren Richtung weiß-nicht-wohin.  Die Idee, einem riesigen Kahn nachzufahren, der im Schneckentempo durch die Kanäle gleitet, war crazy. Skipper mit Frau, die ihr Heimatdörfchen ansteuerten, waren echt besorgt/liebenswürdig und haben uns gerettet. Im Rechts-links-geradeaus-Modus erklären sie uns den Rückweg. Vier Stunden für die Rückfahrt zum Sneekerhof. Hier der Kommentar in der Comicsprache: "BRRR – BUH – SCHLUCHZ" heißt: stöhnen, jammern, schluchzen. Höchste Eisenbahn, um noch vor der Dämmerung an Bord zu sein, „auch“ Tablet und Handy hatten kaum noch Saft. Zu unserem „Überlebensmesser“ gehört in Zukunft die neue "PowerBox" in das Tagesgepäck. Handy und Tablet können wir im Bedarfsfall aufladen. Unter dem Strich ein verrückt-schöner Tag.